Vollsynthetisches oder teilsynthetisches 2-Takt-Öl

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene 2-Takt-Öl-Sorten zur Auswahl: vollsynthetisches, teilsynthetisches und mineralisches Zweitakt-Öl.
Da mineralisches 2-Takt-Öl für die meisten Anforderungen häufig keine geeignete Option ist und einige Nachteile aufweist, bleibt die Entscheidung zwischen teilsynthetischem oder vollsynthetischem Zweitaktöl. Doch welches ist besser und welches sollte man nehmen? Diese Frage wird hier beantwortet.

Einordnung der Ölsorten

Zunächst möchten wir kurz auf die wesentlichen Unterschiede der drei Sorten eingehen.

Das mineralische Öl ist die „natürlichste“ Form, die ohne viele künstliche Additive (Zusätze im Öl) auskommt.

Das vollsynthetische Öl dagegen ist mit einer größeren Menge an Additiven versetzt und wird ausschließlich aus synthetischen Grundölen gewonnen.

Das teilsynthetische Öl kann zwischen dem mineralischen und vollsynthetischen Öl eingeordnet werden. Wie der Name des teilsynthetischen Öls schon vermuten lässt, ist dieses nur ‚teils‘ synthetisiert. Es ist daher sozusagen „die goldene Mitte“ zwischen den anderen beiden Sorten.

Das mineralische Öl kann hinsichtlich seines Einsatzzwecks heute fast nur noch für Oldtimer empfohlen werden, da diese Öle unsauberer verbrennen, mehr Rückstände hinterlassen und außerdem nicht so leistungsfähig sind. Oldtimer-Motoren vertragen jedoch oft nur das mineralische Öl. Dementsprechend wird es dort hauptsächlich verwendet. Für andere Fahrzeuge ist die mineralische Sorte ganz klar ein Nachteil. Für die meisten Anwendungsfälle bleiben nun noch das teilsynthetische und das vollsynthetische Zweitaktöl zur Auswahl.

Anwendungsfälle für teilsynthetisches Öl

Das positive Merkmal des teilsynthetischen 2-Takt-Öls ist es, die Vorteile der beiden anderen Sorten zu vereinen, ohne dass dies gravierende Nachteile bedeuten würde.

Es hat eine saubere Verbrennung, die viel besser ist als bei mineralischem Öl. Dadurch gibt es nur eine geringe Rußentwicklung und das „Verkoken“ des Auspuffs wird weitgehend verhindert.

Für originale Motoren bis zu mittleren Leistungen und bei Normalbeanspruchung ist teilsynthetisches 2-Takt-Öl völlig ausreichend. Da es außerdem günstiger ist als vollsynthetisches Öl ist es für alle Anwendungsfälle im Alltagseinsatz zu empfehlen.

Vorteile teilsynthetisches 2-Takt-Öl
+günstigerer Preis als vollsynthetisches Öl
+saubere Verbrennung und geringe Rußentwicklung
+geeignet für den Einsatz mit normalen Anforderungen

Anwendungsfälle für vollsynthetisches Öl

Das vollsynthetische 2-Takt-Öl basiert vollständig auf Synthesebasis und ist daher höherwertiger als teilsynthetisches Öl. Leider ist es aber auch teurer.

Vollsynthetisches Öl weist generell die besten Schmiereigenschaften auf. Allgemein sagt man, je höher die Verbrennungstemperatur ist, desto besser und rückstandsfreier verbrennt es. Dies ist bei höheren Drehzahlen der Fall.

Unbedingt empfohlen wird vollsynthetisches 2-Takt Öl bei drehzahlfreudigen oder auch getunten Motoren. Diese Öle halten auch bei hohen Belastungen stand und den Schmierfilm aufrecht. Ein weiterer typischer Einsatzzweck ist daher zudem der Rennsport und Wettbewerbe.

Bezüglich der Verbrennung und Rußentwicklung gibt es bei dieser Ölsorte nichts zu bemängeln. Die vorgeschriebenen Anforderungen werden hier sogar meist übertroffen.

Vorteile vollsynthetisches 2-Takt Öl
+gemacht für hohe Ansprüche, hohe Drehzahlen und hohe Temperaturen
+saubere Verbrennung und geringe Rußentwicklung
+vor allem notwendig bei leistungsstarken Motoren (z.B. Fahrzeuge für Wettbewerbe)
Nachteile vollsynthetisches 2-Takt Öl
die teuerste Zweitaktöl-Sorte

Fazit

Ein eindeutiges besser oder schlechter gibt es für diese beiden Ölsorten nicht. Es kommt auf den Anwendungsfall an.

Als grundsätzliche Orientierung kann festgehalten werden, dass im Alltag bei nicht übermäßig leistungsstarken Motoren teilsynthetisches 2-Takt-Öl völlig ausreichend ist. Zum Beispiel fallen darunter alle original belassenen 50ccm Roller und Mopeds. Aufgrund des geringeren Preises und den völlig zufriedenstellenden Leistungseigenschaften ist diese Sorte in den meisten Fällen die Kaufempfehlung.

Ob man vollsynthetisches 2-Takt Öl verwenden möchte ist meist eine Glaubensfrage. Nur bei leistungsstarken Motoren oder erschwerten Bedingungen (wie z.B. sehr viele Kurzstreckenfahrten, dauerhaft sehr hohe Drehzahlen) ist es wirklich ratsam und erforderlich vollsynthetisches Öl zu verwenden.

Natürlich kann man auch bei Motoren mit weniger Leistung (bzw. original belassenen Motoren) vollsynthetisches 2-Takt Öl fahren. Beispielsweise können auch originale 50ccm Rollermotoren mit Vollsynthetiköl getankt werden. Ob es dies einem wert ist und man den höheren Preis dieses Öls in Kauf nimmt muss jeder für sich selbst entscheiden.
Außerdem sollte man bedenken, dass vollsynthetisches Öl erst bei höheren Verbrennungstemperaturen tendenziell besser verbrannt wird.

Im Zweifelsfall gibt auch der Hersteller eine Empfehlung an, welches Öl verwendet werden soll.

Einige gute Angebote für 2-Takt-Öle haben wir im Artikel Bestseller zusammengefasst.